LVR-Wissenschaftspreis.

Mit dem LVR-Wissenschaftspreis werden besonders qualifizierte wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, insbesondere Dissertationen sowie andere Arbeiten von grundsätzlicher wissenschaftlicher Bedeutung. Der LVR vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis jährlich an eine Person. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Preis auf zwei Personen aufzuteilen sowie auf das Folgejahr zu übertragen.

Mit der Verleihung des LVR-Wissenschaftspreises ehrt der LVR insbesondere Arbeiten zu Themen der Geschichte, vorzugsweise der Regional- und Landesgeschichte im Rheinland, des Weiteren zu den Themenfeldern Heimatpflege, Volkskunde / Empirische Kulturwissenschaft, Archäologie / Bodendenkmalpflege, Geowissenschaften, Kulturlandschaftspflege, Natur- und Landschaftsschutz, Musikwissenschaft, Sprach- und Literaturwissenschaft. Ausgenommen ist der Bereich der Kunstgeschichte, für den der LVR den Paul-Clemen-Preis auslobt.

Vorschlagsberechtigt sind die Leitungen von wissenschaftlichen Instituten im Rheinland sowie der Kulturdienststellen des LVR. Über die Vergabe entscheidet der Kulturausschuss nach Vorberatung in der Kommission Wissenschaftsförderung, die von Fachwissenschaftler*innen des LVR beraten und unterstützt wird.

Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen finden Sie in den Richtlinien im Bereich "Downloads".

Aktuelle Preisträger*innen

Man sieht eine Frau mit langen braunen Haaren, die einen grünen Blazer und ein schwarzes Oberteil trägt. Sie steht an einem Redepult, an dem vorne das LVR-Logo zu sehen ist. Auf der rechten Bildseite wird das Foto vom blauen Layout-Element des LVR-Wissenschaftspreises überdeckt.

10. Juni 2024

Dr. Lena Haase hat in ihrer Dissertation „Strafverfolgungspraxis im Schein-Rechtsstaat des ‚Dritten Reiches‘. Zur Zusammenarbeit von Justiz- und Polizeibehörden unter nationalsozialistischer Herrschaft (Gestapo – Herrschaft – Terror. Studien zum nationalsozialistischen Sicherheitsapparat 2)“ an einem regionalen Beispiel beleuchtet, wie sich während der NS-Zeit in der alltäglichen Arbeitspraxis die Zusammenarbeit von Polizei, Gerichten und Staatsanwaltschaft gestaltete. Dabei hat sie zentrale Tätigkeitsfelder der Regionalbehörden in den Fokus gerückt, um so die Entwicklung der nationalsozialistischen Strafverfolgungspraxis nachzuzeichnen und hier vor allem die Relevanz der Justiz für das NS-Regime herausgestellt.

Foto: Uwe Weiser / LVR.

Man sieht eine Frau mit langen blonden Haaren, die einen grauen Blazer trägt. Sie steht an einem Redepult, an dem vorne das LVR-Logo zu sehen ist. Die rechte Bildseite wird vom blauen Layout-Element des LVR-Wissenschaftspreises verdeckt.

10. Juni 2024

Dr. Katharina Thielen hat sich in ihrer Dissertation mit dem Thema „Politische Partizipation in der preußischen Rheinprovinz 1815–1845. Eine Verflechtungsgeschichte (Stadt und Gesellschaft. Studien zur Rheinischen Landesgeschichte 10)“ beschäftigt. Darin untersucht die gebürtige Koblenzerin, wie man im frühen 19. Jahrhundert politischen Einfluss ausüben konnte, obwohl man es im preußischen Staat formal nicht durfte. Am Beispiel der Kommunalpolitik an den Regierungssitzen in Aachen, Düsseldorf, Koblenz, Köln und Trier deckt sie allgemeinverständliche, kreative und innovative politische Handlungschancen auf, die das Verhältnis zwischen Staat und Region langfristig prägten.

Foto: Uwe Weiser / LVR.

Die bisherigen Preisträger*innen finden Sie hier.